Kulturelle Glanzlichter im Wallis: ein neuer Kulturführer

«Seitensprünge für Kulturliebhaber*Innen» ist ein wahrer Ideenstrauss für Besuchmöglichkeiten im faszinierenden Kanton Wallis.

Es gibt so manches zu entdecken im pulsierenden, zweisprachigen Kanton Wallis. Nach seinem Beitritt 1815 zur Schweizerischen Eidgenossenschaft war seine Geschichte vorerst geprägt von querköpfigen Bischöfen, rauflustigen Kardinälen und mächtigen Landbesitzern, ganz zu schweigen von Wegelagerern, Dichtern und Falschmünzern. Zwischen 1850 und 1870 waren es britische Bergsteiger, die im Gebirgskanton das «goldene Zeitalter» des Alpinismus einläuteten. 1863 bot dann Thomas Cook, ebenfalls ein Engländer, erstmals überhaupt eine Pauschalreise in die Schweiz zu sehenswerten Orten im Wallis an. Die unaufhaltsame Erweiterung eines hervorragenden Eisenbahnnetzes im ganzen Land begünstigte natürlich die touristische Entwicklung. Seither fanden Generationen von Wanderern und Skifahrern regelmässig ihr kleines Paradies im Wallis, und Naturliebhaber kamen zu jeder Jahreszeit durch majestätische Gipfel, saftige Alpwiesen, Gletscher, verwunschene Täler und weitläufige Rebberge auf ihre Rechnung.

Seitensprünge für Kulturliebhaber*Innen hat ein weiteres Ziel: Man möchte den Besuchern die reiche Kulturgeschichte des Wallis näher bringen, sprich: seine architektonischen und künstlerischen Perlen und die Pionierleistungen für Landschaftspflege und -schutz. Zu den beschriebenen Sehenswürdigkeiten gehören Museen, Burgen, Schlösser, Kirchen, Musikfestivals und Kunstausstellungen, die übrigens alle mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar sind.

Zu den grossartigen Ingenieurleistungen zählt zum Beispiel die Staumauer «Grande Dixence», die mit einer Höhe von 285 Metern als höchste der Welt gilt. Aus dem Führer erfahren die Besucher viel über erneuerbare Energie in den Alpen und die Technologie eines gewaltigen Wasserkraftwerks. Am anderen Ende des Spektrums steht das  einzigartige traditionelle Brauchtum, dem sich der Führer ebenfalls widmet: So erfährt man, wo die Favoritin eines wilden Eringer Kuhkampfs angefeuert werden kann. Oder wo man im malerischen Lötschental auf die Spuren der archaischen «Tschäggätu» stösst, diese wilden Figuren mit ihren furchteinflössenden, handgeschnitzten Holzmasken. 

Weiter gibt der Führer Auskunft darüber, wie die Walliser eine überlebenswichtige Beziehung zu ihrer natürlichen Umwelt aufbauten. Das World Nature Forum in Naters, das Ecomuseum auf dem Simplonpass und der Landschaftspark Binntal zeigen beispielsweise auf, inwiefern der Schutz von Natur und Kulturlandschaft eine wichtige Grundlage bilden für die wirtschaftliche und gesellschaftliche Wohlfahrt. Zudem lebten und arbeiteten herausragende Persönlichkeiten im Wallis, so der gefeierte deutsche Dichter Rainer Maria Rilke, der im Führer ebenfalls Erwähnung findet. Er verbrachte seine letzten Lebensjahre schreibend im idyllischen Bergdorf Raron.

Der Kulturführer besticht durch fesselnde Texte des Journalisten und Schriftstellers Luzius Theler, die ausgewogen historisches Wissen und aktuelle gesellschaftliche Entwicklungen vermitteln. Die doppelseitigen, hervorragenden Fotografien von Valérie Gigers, die einen wunderbaren Einstieg zu den vorgestellten Orten bieten, und das kompakte, attraktive Layout sowie die Typographie von Jérôme Lanon, Grafiker und ehemaliger Dozent an der Walliser Schule für Gestaltung (ECAV) in Siders, machen dieses Werk nicht nur zu einem Vorzeigestück, sondern auch zu einer unerlässlichen Informationsquelle. Wenn Sie mehr über die zu entdeckenden Schätze des Wallis wissen wollen, dann ist dieser Führer genau das Richtige für Sie!

Der Kulturführer kostet CHF 25.- und kann unter der Nummer +41 27 971 1000 bestellt werden | Die Buchhandlung Wegenerplatz in Brig sowie die Buchhandlung ZAP in Brig/Visp haben den Kulturführer im Sortiment.

Verein Forum Ernen (Hg.): Seitensprünge für Kulturliebhaber*Innen
Verlag Valmedia Visp, 2018
ISBN 978-3-907099-38-4

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